Gemeindebrief August – September 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
mehr als 600.000 Menschen waren laut Berechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. im Verlauf des Jahres 2022 ohne Wohnung. Davon hatten 50.000 Menschen keine Unterkunft in Hilfseinrichtungen oder bei Freunden und Bekannten – sie lebten auf der Straße. Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, kein Dach über dem Kopf zu haben, ein paar Habseligkeiten in einem Rollkoffer hinter sich herzuziehen und nachts auf einer Parkbank zu schlafen! Auch in unserer Gemeinde leben seit einigen Wochen zwei Menschen auf einer Bank. Wenn es regnet setzen sie sich in das Wartehäuschen der Bushaltestelle. Die Diakonie Essen hat Hilfe angeboten, aber sie wurde abgelehnt. Mitbürger bringen ihnen Lebensmittel und Getränke. Man kann schnell durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus oder eine zerbrochene Beziehung wohnungs- oder obdachlos werden. Wohnungslose haben Rechte und werden durch unsere Sozialsysteme aufgefangen, aber es ist oft schwer für sie, zu ihren Rechten zu kommen. Indem sie die Hilfe von Diakonie und Caritas annehmen, können Obdachlose aus ihrer Notsituation herauskommen. Obdachlose haben Anspruch auf Bürgergeld, gesundheitliche Versorgung oder einen Schlafplatz. Das Schicksal der beiden Menschen auf der Bank in Schönebeck sollte uns nachdenklich machen und wir hoffen, dass bald eine Lösung für sie gefunden wird.
Ihr Redaktionsteam